Keuchhusten

Keuchhusten (Pertussis) ist eine schwere, sehr langwierige und quälende bakterielle Infektionskrankheit, die für Säuglinge und Kleinkinder lebensbedrohend sein kann. Entgegen der allgemeinen Vorstellung können auch Erwachsene erkranken und das Bakterium durch Tröpfcheninfektion weitergeben. Die typischen Keuchhustensymptome (d.h. die für die Krankheit charakteristischen Hustenanfälle, die schlimmstenfalls zum Atemstillstand führen können) werden durch Giftstoffe hervorgerufen, die das Bakterium absondert. Durch Sauerstoffmangel während der Stickhustenanfälle kann es zu einer Gehirnschädigung kommen.

Die Keuchhusten-Impfung war bis vor einigen Jahren eine Impfung, die bei Kindern mit einem Epilepsierisiko grundsätzlich nicht empfohlen wurde. Doch scheint es so, dass die früher mit dieser Impfung verbundenen Probleme durch die Einführung eines neuen, azellulären Impfstoffes gelöst sind. Die meisten Fachleute empfehlen heute, auch Säuglinge mit einem Epilepsierisiko zu impfen.

Der neue Impfstoff besteht nicht mehr aus inaktivierten ganzen Krankheitserregern, sondern - je nach Hersteller - aus einem zellfreien Extrakt oder einzelnen Teilen des Erregers. Zur Grundimmunisierung wird unmittelbar nach Vollendung des 2. Lebensmonats dreimal im Abstand von je vier Wochen geimpft. Eine vierte Impfung sollte nach dem 1. Geburtstag erfolgen.

Die STIKO empfiehlt auch ältere Kinder und Jugendliche mit unvollständigem Impfschutz bis zum 18. Lebensjahr zu impfen, damit diese ihre nachgeborenen Geschwister oder andere Kinder im Säuglingsalter nicht mehr gefährden können. Im Gegensatz zum früher verfügbaren "Ganzkeimimpfstoff" wird der neue azelluläre Keuchhusten-Impfstoff auch von Säuglingen gut vertragen.

Die beim alten Impfstoff häufiger aufgetretenen Fieberkrämpfe in den ersten 72 Stunden nach der Impfung kommen nun wesentlich seltener vor. Weitere schwerwiegende Nebenwirkungen, z.B. beginnende schwere Epilepsien treten offenbar nicht mehr auf.

Ähnlich wie bei anderen Impfungen kann es jedoch zu Reaktionen an der Impfstelle (Rötung, Schwellung, Schmerzen) kommen.

Da auch Fieber auftreten kann, sollte Kindern mit Epilepsierisiko unbedingt vorbeugend ein fiebersenkendes Mittel gegeben werden.

Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Durchfall und Erbrechen, selten Unruhe und Schreikrämpfe. Wenn bei der ersten Impfung schwerere Komplikationen (hohes Fieber über 40,5 o C, allergische Reaktionen, Fieberkrämpfe) aufgetreten sind, sollte auf eine erneute Keuchhusten-Impfung verzichtet werden.