Masern

Viele Eltern halten die durch Tröpfcheninfektion übertragbaren Masern für eine harmlose Infektionskrankheit, die jeder einmal durchgemacht haben sollte. Doch das Masernvirus schwächt die Abwehrkräfte des Organismus so stark, dass andere Krankheitskeime leichter in den Körper eindringen können. In der Folge einer Masernerkrankung kommt es daher nicht selten zu schwerwiegenden Komplikationen wie Mittelohr- und Kehlkopfentzündungen, Lungenentzündung und Hirn- bzw. Hirnhautentzündung. Letzteres kann zu körperlicher und geistiger Behinderung führen. Noch 1938 zählte man in Deutschland 30.000 Todesfälle durch schwere Lungen- und Hirnhautentzündungen nach Masern.

Der Masernimpfstoff ist ein sog. Lebendimpfstoff, d.h. er besteht aus abgeschwächten, nicht übertragbaren Masernviren. Abwehrgeschwächte Personen -wie z.B. epilepsiekranke Kinder, die mit ACTH oder Dexamethason behandelt werden - dürfen damit nicht geimpft werden. Grundsätzlich wird jedoch auch Menschen mit Epilepsie die Masern-Impfung empfohlen, wobei natürlich im Einzelfall immer eine Abwägung der Gründe für und gegen eine Impfung in diesem speziellen Fall und zu dieser Zeit erfolgen sollte.

Die erste Impfung kann zwischen dem 12. und 15. Lebensmonat durchgeführt werden, die zweite Impfung nach dem fünften Geburtstag. In der Regel wird der Masern-Impfstoff zusammen mit dem gegen Mumps und Röteln als sog. MMR-Kombinationsimpfung verabreicht.

Normalerweise wird der Masernimpfstoff gut vertragen. Es kann jedoch nach ein bis zwei Wochen zu "Impfmasern" kommen, einer flüchtigen Hautrötung, die nicht ansteckend ist. Ebenfalls können örtliche Reaktionen (Rötung, Schwellung an der Einstichstelle, Schwellung der örtlichen Lymphknoten) und Allgemeinsymptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit auftreten.

Auch das Auftreten von Fieberkrämpfen wurde beschrieben. Es wird daher dringend empfohlen vorbeugend ein fiebersenkendes Mittel zu geben.

Schwangere Frauen sollen nicht gegen Masern geimpft werden, da Schädigungen des Kindes durch das Impfvirus nicht ausgeschlossen werden können. Nach der Impfung sollte noch drei Monate sicher verhütet werden.