Wissenschaftler aus Freiburg und Magdeburg kartieren Grenze zwischen den Hirnstrukturen Amygdala und Hippocampus
Wissenschaftlern des Bernstein Center Freiburg und des Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools der Universität Freiburg ist es zusammen mit Kollegen der Universität Magdeburg erstmalig gelungen, die Grenze zwischen den beiden Hirnstrukturen Amygdala und Hippocampus zu kartieren. Die Amygdala (= Mandelkern) befindet sich im mittleren Teil des Schläfenlappens und ist ebenso wie der Hippocampus, der auch im Schläfenlappen lokalisiert ist, Teil des limbischen Systems. Die Amygdala spielt eine wichtige Rolle im Gefühlsleben, der Hippocampus ist eine Schaltzentrale für das Gedächtnis. Der Schläfenlappen (= Temporallappen) wiederum ist auch häufig Ausgangspunkt für Epilepsien. Die Grenze zwischen den beiden Hirnstrukturen konnte mit bildgebenden Verfahren bislang nicht dargestellt werden, weil die räumliche Auflösung nicht ausreichte. Die Freiburger und Magdeburger Forscher haben vor Kurzem in einer Studie sechs gesunde Menschen in einem 7-Tesla-Hochleistungs-Magnetresonanztomografen der Universität Magdeburg untersucht und konnten auf diese Weise nun zum ersten Mal die Grenze eindeutig sehen. Besonders interessant war den Experten zufolge dabei die Feststellung, dass die Grenze zwischen Amygdala und Hippocampus bei jeder Person anders verlief und sich sogar zwischen linker und rechter Hirnhälfte unterschied. „Da an dieser Grenze die Hirnbereiche im Austausch miteinander stehen, wenn es um Gefühle und Erinnerungen geht, könnten diese Variationen auch für Unterschiede in der Persönlichkeit verantwortlich sein“, so die Wissenschaftler. Auch zeige diese Studie, dass es keine standardisierten Karten des Gehirns im Bereich von Amygdala und Hippocampus geben könne. „Für jede Patientin und jeden Patienten muss dieser Bereich individuell vermessen werden, um Fehldiagnosen durch eine falsche Zuordnung zu vermeiden“.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 27.04.2024 - 21:18): http://www.epiaktuell.de/Apparative-Verfahren/Wissenschaftler-aus-Freiburg-und-Magdeburg-kartieren-Grenze-.htm
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