Tritt bei einem Kind zum ersten Mal ein Krampfanfall auf, so ist dies für die Eltern immer ein erschreckendes und beunruhigendes Ereignis. Doch nicht immer steckt hinter dem Anfall eine Epilepsie. Allerdings sollte jeder Krampfanfall von Ärzten abgeklärt werden, um prinzipiell gutartige Anfälle von Krampfanfällen als Zeichen einer Epilepsie zu unterscheiden. Zu den Zuständen, die Ähnlichkeit zu einem epileptischen Anfall haben, zählen neben dem Affektkrampf und den psychogenen Anfällen unter anderem auch die so genannten Gelegenheitskrämpfe. Dieser Begriff taucht in der Literatur und in Gesprächen immer wieder auf, doch viele Menschen verstehen nicht, was damit tatsächlich gemeint ist. Auf seiner Informationsplattform „Kinder- und Jugendärzte im Netz“ erklärt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. kurz und prägnant, was sich hinter der Bedeutung „Gelegenheitskrämpfe“ verbirgt: „Im Verlauf von verschiedenen Erkrankungen kann es zu einzelnen epileptischen Anfällen kommen, die nach Abklingen der akuten Krankheitssituation nicht wieder auftreten. Solche Anfälle bezeichnet man als Gelegenheitsanfälle. Sie treten bei etwa 4 % aller Kinder in den ersten 5 Lebensjahren auf“, so die Experten. Die Ursachen derartiger Anfälle reichen von Hirntraumen und Stoffwechselstörungen bis hin zu Vergiftungen, schweren chronischen Lungenmissbildungen oder starken Durchblutungsstörungen. Von den Gelegenheitskrämpfen abzugrenzen sind den Kinderärzten zufolge allerdings die Fieber- und Infektkrämpfe. Sie stellen eine besondere Gruppe von Anfällen dar.
(drs)
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