Erhöhte Hitzeschockprotein 70-Serumspiegel bei Kindern mit Temporallappen-Epilepsie
Kinder mit einer Temporallappen-Epilepsie (TLE) scheinen deutlich häufiger kognitive Einschränkungen aufzuweisen als gesunde Altersgenossen. Außerdem haben sie offenbar erhöhte Serumspiegel des Hitzeschockproteins 70. Zu diesen Ergebnissen kommen Forscher der Cairo University in Giza, Ägypten, in einer im „Journal of Child Neurology“ publizierten Studie. Hitzeschockproteine spielen eine wichtige Rolle im Rahmen der Proteinfaltung und der Stabilisierung von Proteinen bei Auftreten zellulärer Stresssituationen. Die ägyptischen Wissenschaftler untersuchten 30 pädiatrische TLE-Patienten und 30 gesunde Kinder mittels des „Stanford-Binet-Tests“, einem verbalen Intelligenztest, und bestimmten mit Hilfe der ELISA (Enzyme-linked immunosorbent assay)-Methode bei allen Probanden die Serumspiegel des Hitzeschockproteins 70. Es zeigte sich, dass die Kinder mit der Epilepsie deutlich schlechtere kognitive Funktionen hatten und bei ihnen darüber hinaus signifikant höhere Hitzeschockprotein 70-Spiegel zu finden waren als in der Kontrollgruppe. Weiterführende Analysen ergaben außerdem, dass negative Korrelationen zwischen den Hitzeschockprotein 70-Serumspiegeln und dem Kurzzeitgedächtnis sowie den zusammengesetzten Scores bestanden. Kinder mit unkontrollierten Anfällen hatten zudem deutlich niedrige Scores beim Item „Logisches Denken“, aber zusätzlich auch signifikant höhere Hitzeschockprotein 70-Spiegel als Kinder mit kontrollierten Anfällen. Das Hitzeschockprotein 70 scheint bei Kindern mit einer Temporallappen-Epilepsie ein Stress-Biomarker zu sein, so die Autoren.
(drs)
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