Die Rolando-Epilepsie, im Englischen auch "Benign childhood epilepsy with centrotemporal spikes (BECTS) genannt, ist die häufigste Epilepsieform im Kindesalter. Die Ursache dieser gutartigen Epilepsie bei Kindern war bis vor kurzem unklar. Wissenschaftler von der Columbia Universität in New York haben nun jedoch herausgefunden, dass die Rolando-Epilepsie möglicherweise die Folge einer genetisch bedingten Entwicklungsstörung des Gehirns ist. Hiervon wird in einem aktuellen Beitrag des "Deutschen Ärzteblatts" berichtet. Die amerikanischen Forscher entdeckten im Rahmen von genetischen Untersuchungen, dass bei Patienten mit einer Rolando-Epilepsie ein bestimmter Bereich auf dem Chromosom 11 möglicherweise für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich ist. Sie fanden auf diesem Chromosom nämlich ein Gen namens ELP4 (= Elongator Protein Complex 4), das am Ablesen anderer Gene beteiligt ist. Die Wissenschaftler vermuten, dass ELP4 eine wichtige Rolle bei einer Entwicklungsstörung im Gehirn und damit bei der Entstehung der Rolando-Epilepsie spielt.
(drs)
Beitrag im Deutschen Ärzteblatt, Januar 2009Zurück zur Startseite