Erste Hilfe bei einem Anfall

In der Regel enden die meisten Anfälle schon nach wenigen Minuten. Ein Ersthelfer sollte Ruhe bewahren und den Anfallsablauf beobachten. Es ist unbedingt zu vermeiden, dass der Patient fest oder aufgehalten wird.

Der Betroffene sollte nach Möglichkeit aus einem Gefahrenbereich gebracht werden und vor Verletzungen geschützt werden. Bei einem Grand mal-Anfall keine festen Gegenstände (z. B. Beißkeil oder Schlüsselbund) versuchen, in den Mund zu stecken. Die Verletzungsgefahr, die von solchen Aktionen ausgeht, ist für den Betroffenen größer, als die möglichen Bisswunden, die er sich zufügt. Der Patient sollte so lange betreut werden, bis mit Abklingen des Anfalls sich das Bewusstsein wieder aufhellt und er sich wieder zurechtfindet.

Es sollte möglichst behutsam mit dem Betroffenen umgegangen werden. Durch seine Angst und/oder Verunsicherung weiß der Betroffene häufig nicht, was um ihn herum passiert. Erst "eingreifen", wenn sich der Betroffene in Gefahr begibt.. Bei schweren Verletzungen oder wenn der Anfall länger als 15 Minuten dauert, ohne dass der Patient sein Bewusstsein wieder erlangt, sollte in jedem Fall ein Notarzt hinzugezogen werden.

Ein Grand mal-Status stellt eine lebensbedrohende Situation dar und muss sofort intensivmedizinisch behandelt werden. Wichtig ist für den weiterbehandelnden Arzt, eine detaillierte Beschreibung des Anfallablaufes zu geben. Jedes Detail kann wichtig sein, um eine Diagnose stellen zu können.