Bei nicht-läsioneller fokaler Epilepsie im Kindesalter initiale Levetiracetam-Monotherapie effektiv
Wissenschaftler der Universität von Yamanashi in Japan haben vor Kurzem im Rahmen einer Studie die Effektivität und Tolerierbarkeit der Antiepileptika Carbamazepin (CBZ) und Levetiracetam (LEV) als initiale Monotherapie bei Kindern mit einer nicht-läsionellen fokalen Epilepsie miteinander verglichen. Teilnehmer der Studie waren 183 erkrankte Kinder, die als Ersttherapie mehr als 12 Monate lang ausschließlich CBZ erhielten und 46 pädiatrische Patienten, die mindestens 1 Jahr lang mit LEV als Monotherapie in einer Initialdosis von 5 mg/kg/Tag behandelt wurden. Analysiert wurden die Therapieantwort, das Auftreten unerwünschter Nebenwirkungen, die Medikamentendosierungen, die Gründe für einen Abbruch der Behandlung, die Adhärenz und Stichproben-Serumspiegel. Außerdem ermittelten die Forscher die prozentualen Anteile der Patienten, bei denen die Initial-Therapie fehlschlug und die Gründe für das Therapieversagen. Es zeigte sich, dass insgesamt 126 Patienten (68,9 %) mit CBZ und 37 Kinder (80,4 %) mit LEV anfallsfrei wurden. Darüber hinaus wiesen jeweils 4 Patienten der CBZ- und der LEV-Gruppe eine über 50 %-ige Anfallsreduzierung auf. Die weiteren Analysen ergaben schließlich, dass in der LEV-Gruppe die Effektivitätsrate signifikant höher und die Rate an unerwünschten Nebenwirkungen deutlich niedriger war als in der CBZ-Gruppe. Levetiracetam scheint bei Kindern mit einer nicht-läsionellen fokalen Epilepsie effektiver und mit einem geringeren Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen assoziiert zu sein ein als Carbamazepin und kann eine gute Therapieoption für die betroffenen Patienten sein, so die Wissenschaftler.
(drs)
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