Den meisten Epilepsien gehen Verletzungen des Hirngewebes voraus. Ausgelöst durch Fieberkrämpfe, Hirntumor, Schlaganfall oder z. B. einem Sturz vom Fahrrad können epileptische Anfälle auch erst Jahre später nach dem Ereignis auftreten. Kommt es zu einer Anfallsneigung können Medikamente die Lebensqualität der Betroffenen oft nicht ausreichend verbessern, so dass eine operative Entfernung des betroffenen Hirngewebes als letzter Ausweg erscheint. Das Forscherteam Prof. Dr. Carola Haas, Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Neurochirurgie, Prof. Dr. Jürgen Hennig, Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Radiologie und Prof. Dr. Ulrich Egert, Institut für Mikrosystemtechnik der Universität Freiburg, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jan Korvink von Karlsruher Institut für Technologie, haben mithilfe neuester Verfahren der Magnetresonanztomografie (MRT) Biomarker entdeckt, die die Behandlungsmöglichkeiten von Epilepsien enorm verbessern könnten, wenn man sie zur Früherkennung einsetzt. Untersucht wurde hierzu das Hirngewebe von Mäusen und Menschen. Sie fanden heraus, dass eine Schädigung des Hippocampus, eine Struktur am inneren Rand des Schläfenlappens, ursächlich für eine Anfallsneigung ist. Die pathologischen Veränderungen im Hippocampus könnten der klinischen Diagnostik als Biomarker dienen, um Krankheitsverläufe vorherzusagen und dadurch erfolgsversprechende personalisierte Behandlungen vornehmen zu können. Allerdings wird eine klinische Studie über den tatsächlichen Prognosewert der Biomarker erforderlich sein, so die Wissenschaftler. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich im Online-Journal „eLife“ veröffentlicht.
(Quelle: Universitätsklinikum Freiburg)