Tizian, Vermeer, Warhol und Lichtenstein - die Inspirationsquellen Alan Macdonalds überspannen Jahrhunderte. Der in Malawi geborene und in Schottland beheimatete Künstler vereint in Werken Licht- und Pinselführung der alten Meister mit modernen Alltagssujets. Seine Bilder sind bevölkert vom Personal der Meister des 15. und 16. Jahrhunderts, in Kleidung und Gestik ebenso ihrer Zeit verhaftet wie in der Ausführung. Zugleich hantieren sie jedoch ganz unbefangen mit Requisiten des 20. und 21. Jahrhunderts. Da schaut die hindrapierte Nackte dem Werbeluftschiff am Himmel nach, schwingt sich der Geistliche mit Supermarkt-Plastikbeutel aufs Moped oder knuspert die junge Schönheit abwesend Chips aus der Tüte. Zuweilen setzt Macdonald eine zusätzliche Inhaltsebene darauf, etwa wenn eine in Rembrandtscher Manier gemalte Dose gebackener Bohnen ein Schild mit Magrittes berühmter Zeile "Dies ist keine Pfeife" trägt. In die Bilder integrierte Erläuterungen eröffnen weitere Interpretationsmöglichkeiten.
(mmh/map)
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