Notfallmedikation bei Kindern: Schulungsprogramm für Erzieher sorgt für mehr Sicherheit
Kinder verbringen verhältnismäßig viel Zeit in Kindertageseinrichtungen. Die Erzieher fühlen sich bei der Verabreichung von Notfallmedikamenten, wie z. B. bei einem epileptischen Anfall, oft überfordert. Ein Schulungsprogramm für Pädagogen soll für mehr Sicherheit bei der Handhabung sorgen. Für ihr Projekt zur Verbesserung der Gabe von Notfallmedikamenten durch Erzieher in Kindereinrichtungen wurde Henriette Dumeier vom Zentrum für Arzneimittelsicherheit (ZAMS) der Universität und des Universitätsklinikums Leipzig jetzt mit dem zweiten Preis des Franz Ludwig Gehe-Förderpreises ausgezeichnet. Schwerpunktmäßig wurde der Einsatz von Notfallarzneimitteln unter anderem bei epileptischen Anfällen untersucht. Die Forscher entwickelten eine pharmazeutische Schulung durch einen Apotheker und untersuchten deren Nutzen zur Verbesserung der praktischen Fertigkeiten der Erzieher und ihrer Bereitschaft, die Medikamente im Notfall auch tatsächlich anzuwenden. Der Anteil fehlerfreier Anwendungen von Notfallmedikamenten konnte bei über 200 Erziehern, die an der Studie teilnahmen, je nach Darreichungsform von 0,5 auf 60 Prozent gesteigert werden. Zudem waren mehr Erzieher bereit, ein Notfallmedikament im Ernstfall auch tatsächlich anzuwenden. Diese Ergebnisse tragen letztlich auch dazu bei, die Inklusion von erkrankten Kindern und Jugendlichen in Kindertageseinrichtungen sowie Schulen zu verbessern. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche des Universitätsklinikums Leipzig (Direktor Prof. Dr. Wieland Kiess) und der Kloster-Apotheke Blankenburg (Harz).
(bd)
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