Epilepsiepatienten sind während eines Krampfanfalls besonders gefährdet, eine thermische Verletzung, z. B. einen Verbrennungsunfall, zu erleiden. Das strikte Einhalten von bestimmten Verhaltensmaßnahmen sowie einfache Schutzvorrichtungen können dazu beitragen, dieses Risiko zu verringern. Diese Ansicht vertreten Wissenschaftler der Klinik für Wiederherstellungschirurgie, Universitätsspital Zürich, und der Klinik für Plastische Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte der Medizinischen Hochschule Hannover, aufgrund von Ergebnissen einer Studie mit 33 Patienten, die im Rahmen eines epileptischen Anfalls eine thermische Verletzung erlitten hatten und intensivmedizinisch behandelt werden mussten. Die 16 verletzten Frauen und 17 Männer waren zwischen 21 und 76 Jahre alt, 19 von ihnen hatten sich verbrüht. Dies geschah in 15 Fällen während eines plötzlichen Anfalls in der Dusche oder Badewanne, in 6 Fällen beim Kochen und bei 4 Patienten beim Umgang mit offenem Feuer. Dabei handelte es sich ausnahmslos um Unfälle in der häuslichen Umgebung. Im Durchschnitt waren 16% der Körperoberfläche der Patienten verbrannt. Der maximale Verbrennungsumfang lag bei 51% der Körperoberfläche, 91% der Verletzten hatten Verbrennungen 2. und 3. Grades und mussten operativ behandelt werden. Die weiteren Analysen der Wissenschaftler ergaben, dass keiner der verletzten Epilepsiepatienten besondere Sicherheitsgeräte im Haushalt benutzt und angeblich auch nichts über die speziellen Gefahren für Verbrennungsverletzungen bei Epilepsie gewusst haben. Angesichts dieser Studienergebnisse weisen die Experten nochmals eindringlich darauf hin, dass Epilepsiepatienten und ihre Angehörigen besser über dieses Thema informiert werden müssen und dazu angehalten werden sollten, Schutzvorrichtungen, wie Temperaturregler für Heißwasser an Dusche und Badewanne usw., anzubringen.
(drs)
Abstract aus Handchir Mikrochir plast Chir 2008; 40(6): 372-376Zurück zur Startseite