Als Memento Mori und Zeichen der Vergänglichkeit hat der menschliche Schädel seit alters her einen festen Platz im künstlerischen Kanon. Höhepunkt hatten entsprechende Abbildungen in der Neuzeit und im Barock, doch auch in der jüngeren Vergangenheit nutzen etwa Salvador Dali, Man Ray oder Andy Warhol die Symbolik und erweiterten sie um neue Bedeutungen. Auf seine Weise beschäftigt sich Noah Scalin seit über drei Jahren mit diesem Motiv: Am 4. Juni 2007 startete er sein Projekt "Skull-A-Day" und veröffentlichte ein Jahr lang jeden Tag ein Schädel-Foto in seinem Blog. Abgebildet waren allerdings keine echten Schädel, sondern solche, die sich etwa aus Wasserflecken oder verstreuten Steinen im Auge des Betrachters formieren, aus ungewöhnlichen Materialien gefertigte Bilder und Skulpturen, befeuert durch mexikanischen Totenkult, Popkultur, Spielzeug und kreative Lust. Nach einem Jahr übergab Scalin das Zepter an seine Leser, die ihre Entdeckungen einsandten. 2009 traten zwei Redakteure an Scalins Seite, und seit dieser Zeit ist "Skull-A-Day 4.0" online.
(mmh/map)
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