Wer schon eine Weile im Netz unterwegs ist, erinnert sich vermutlich noch an die „Cat Scans“, die mit dem gleichnamigen medizinischen Verfahren nichts zu tun hatten: Man nehme eine Katze, setze sie auf die Vorlagenscheibe eines Grafikscanners und scanne so deren Unterseite. Was vor mehr als 20 Jahren als Schnapsidee begonnen hat, hat sich mittlerweile zu einer Kunstform gewandelt. Anhänger der „Scanografie“ nutzen kreativ die Einschränkungen der Gerätetechnik – oft mit verblüffender Wirkung. Ein Scanner kann sehr feine Details sehr scharf abbilden, aber nur in einem Bereich von wenigen Millimetern über seiner Glasauflage. Weiter entfernte Bereiche versinken nicht nur in Unschärfe, sondern auch in Dunkelheit. Selbst Alltagsgegenstände gewinnen so einen besonderen Reiz, doch lassen sich damit auch aufwendige, historisch anmutende Stilleben oder abstrakte Grafiken erzeugen. Einen Überblick über Künstler, die die Grenzen dieses Verfahrens ausloten, gibt „scannography.org“. Neben der thematisch geordneten Bildersammlung und Tipps zum Selbermachen finden sich im zugehörigen Blog faszinierende Beispiele.
(mmh)
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