Zusammenhang von Wetterlage und Anfallsrisko bei Epilepsiepatienten nachgewiesen

Gibt es tatsächlich ein höheres Anfallsrisiko bei niedrigem Luftdruck und hoher Luftfeuchtigkeit? Dieser Frage gingen Neurologen vom Universitätsklinikum Jena (UKJ) in einer retrospektiven Studie mit 600 Epilepsiepatienten nach. In die Studie einbezogen wurden nur Fälle mit spontanem akutem Anfallsgeschehen, für die Patienten oder Angehörige die genaue Zeit des Anfalls angeben konnten. Die Untersuchungen ergaben, dass sich das Risiko für einen epileptischen Anfall mit fallendem Luftdruck und steigender Luftfeuchtigkeit erhöht. Sommerliche Temperaturen hingegen lassen das Anfallsrisiko sinken. „Unsere Studie bestätigt den von Patienten beobachteten Zusammenhang von Wettergeschehen und epileptischen Anfällen“, betont Dr. Florian Rakers, Neurologe vom Universitätsklinikum Jena. „Bevor jedoch klinische Empfehlungen daraus abgeleitet werden können, sind weitere Untersuchungen notwendig, in anderen Klinikbereichen und vor allem unter Einbeziehung des ambulanten Bereiches“. Die Ergebnisse der Studie wurden aktuell in der Fachzeitschrift Epilepsia veröffentlicht.

Originalpublikation: Florian Rakers, et. al. Weather as a risk factor for epileptic seizures: A case-crossover study. Epilepsia. 2017 May 8. doi: 10.1111/epi.13776. [Epub ahead of print]

(bd)
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Quellen-URL (abgerufen am 20.04.2024 - 06:10): http://www.epiaktuell.de/Forschung/Zusammenhang-von-Wetterlage-und-Anfallsrisko-bei-Epilepsiepa.htm
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