Neuartiges Verfahren hilft bei Epilepsie-Diagnostik

Neuroradiologen vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie und der Universitätsklinik für Neurologie des Inselspitals Bern, Schweiz, ist es gelungen, mit einem neuen Verfahren die pathologische elektrische Aktivität in den Tiefen des Gehirns von Epilepsie-Patienten zu messen. In einem Kernspintomographen werden die elektrischen Felder nicht direkt gemessen, sondern indirekt durch ihren Effekt auf Magnetfelder. Bei einem gesunden Gehirn sind die Ströme für eine messbare Störung des Magnetfeldes zu gering, nicht jedoch bei Epilepsie-Patienten. Die Forscher untersuchten in einer Pilotstudie mit 8 Epileptikern die Wirksamkeit der neuen Methode. Es zeigte sich, dass die neuentwickelte MR Sequenz Magnetfeldstörungen auch in den tiefen Regionen des Gehirns sichtbar macht, was bei den sonst zum Einsatz kommenden Oberflächen-EEGs nicht erreicht werden kann. Damit ist es möglich, den Ursprung epileptischer Anfälle genauer einzugrenzen. Weiterhin konnten die Wissenschaftler aufzeigen, dass Epilepsie-Patienten, die nach einer Operation anfallsfrei waren, keine Magnetfeldstörungen mehr aufwiesen. Die Ergebnisse wurden im Januar 2016 im Fachjournal "Radiology" veröffentlicht.

Die neue revolutionäre Bildgebungsmethode ist durch die Universität Bern patentiert und wird bisher nur im Inselspital, Bern, Schweiz, angeboten. Sie soll nun in weiteren klinischen Studien auch international validiert werden.

(bd)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.04.2024 - 18:16): http://www.epiaktuell.de/Forschung/Neuartiges-Verfahren-hilft-bei-Epilepsie-Diagnostik.htm
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