Warum kann es nun nach einem Schlaganfall zur Ausbildung einer Epilepsie kommen?

Normalerweise befinden sich im Gehirn die hemmenden und erregenden Nervenzellen im Gleichgewicht. Hemmend bzw. erregend hat dabei nichts mit dem Verhalten oder Gefühlen eines Menschen zu tun. Es bezeichnet vielmehr die funktionellen Eigenschaften der Nervenzellen, die eine Modulation des Informationsflusses im Gehirn ermöglichen.

Eine Störung dieses Gleichgewichtes (z.B. hervorgerufen durch einen Mangel an Sauerstoff), kann zu einem epileptischen Anfall führen. Findet eine dauerhafte Unterversorgung bestimmter Zellen des Gehirns mit Sauerstoff statt, kommt es zur Zerstörung des Gewebes und es kann sich eine Epilepsie entwickeln.

Ausschlaggebend für die Entwicklung eines epileptischen Anfalls oder einer Epilepsie sind neben der Infarktursache vor allem die Ausdehnung und die Lage des zugrunde gegangenen Gewebes. Dies erklärt auch, warum nicht jeder Schlaganfallpatient eine Epilepsie entwickelt. Darüber hinaus ist bei einigen Patienten zu vermuten, dass sie über eine genetische Veranlagung verfügen, auf eine Störung der Hirnfunktion mit epileptischen Anfällen zu reagieren.

Die Behandlungsprognose bei Epilepsien nach einem Schlaganfall ist gut. Zwei Drittel der Patienten können bei entsprechender Behandlung anfallsfrei werden.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Ihre(n) behandelnde(n) Ärztin/Arzt.