Es ist sicherlich keine Neuigkeit, dass bereits Kleinkinder in bestimmten Situationen extrem zornig werden können. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen das Kind sich so sehr in seine Wut hineinsteigert, dass es schließlich zu anfallsartigen Erscheinungen kommt. Diese krampfartigen Zuckungen werden Schrei-, Wut- oder respiratorische Affektkrämpfe genannt. So bedrohlich und erschreckend diese Krämpfe, vor allem für die Eltern, auch erscheinen mögen, so ist eines sicher: Es handelt sich nicht um epileptische Anfälle. Hierauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (BVKJ) in einem Beitrag auf seiner Gesundheitsplattform "Kinder- & Jugendärzte im Netz" hin. Zu erklären ist der Ablauf dieser respiratorischen Affektkrämpfe dadurch, dass sich die Stimmritze der Kinder im andauernden Wutanfall irgendwann krampfartig verschließt, das Kind zu atmen aufhört und der Blutdruck abfällt. Der hierdurch bedingte Sauerstoffmangel bewirkt eine Blauverfärbung der Lippen und der Haut und das Kind beginnt schließlich zu krampfen. Der ganze Anfall unterscheidet sich nach Meinung der Experten von einem epileptischen Anfall vor allem dadurch, dass das Kind schreit, bevor es möglicherweise für kurze Zeit sogar bewusstlos wird. Trotz dieses Wissens weisen die Wissenschaftler jedoch darauf hin, dass zumindest bei wiederholtem Auftreten dieser Situationen zur Sicherheit ein Kinder- und Jugendarzt hinzugezogen werden sollte, um eine Epilepsie auszuschließen. "Die Affektanfälle können Eltern nur verhindern, wenn sie vermeiden, dass sich das Kind extrem in eine Wut hineinsteigert, z. B. indem sie es durch lautes Zurufen oder ungewohnte Geräusche ablenken", so Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Vorstandsmitglied des BVKJ. Zur Beruhigung sei noch erwähnt: Die Anfälle hören in der Regel spätestens bis zum Schulalter spontan auf und hinterlassen keine Schäden.
(drs)
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