Ursachen für hohe Rate an Pharmakoresistenz bei Kleinkindern mit Epilepsie
Türkische Wissenschaftler der Abteilung für Neuropädiatrie der Universität von Istanbul haben in einer Studie die Ätiologie der kindlichen Epilepsie im Lebensalter von unter 2 Jahren genauer untersucht und mögliche vorhersehbare Risikofaktoren für eine antiepileptische Pharmakoresistenz ermittelt. Studienteilnehmer waren 229 Kinder (110 Jungen und 119 Mädchen) im Lebensalter zwischen 1 und 24 Monaten, die in der Universitätskinderklinik in Istanbul mit Krampfanfällen vorgestellt worden waren und bei denen im Folgenden eine Epilepsie diagnostiziert wurde. In 55 Fällen (24 %) war die Epilepsie strukturell bedingt, bei 29 Patienten (12,7 %) handelte es sich um eine genetische Ätiologie, bei weiteren 27 Kindern (11,7 %) lagen metabolische und bei 8 Patienten (3,5 %) infektiöse Ursachen zugrunde. In den übrigen 110 Fällen (48 %) war die Ätiologie unbekannt. 140 Kinder (61 %) erfüllten die Kriterien für eine pharmakoresistente Epilepsie. Multivariate Regressionsanalyen ergaben, dass eine Entwicklungsverzögerung zu Beginn, multifokale epileptiforme Entladungen und ein Status epilepticus in der Vorgeschichte starke Prädiktoren für eine pharmakoresistente Epilepsie waren. Das Fazit der Studienautoren: Eine Epilepsie bei Kindern im Alter von unter 2 Jahren ist äußerst resistent gegenüber Antiepileptika, welches mit einem bereits abgelaufenen Status epilepticus, einer frühen Entwicklungsverzögerung und multifokalen epileptiformen Entladungen in Zusammenhang stehen könnte. )
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) warnt Patienten, Ärzte, Pharmafirmen vor zwei Antiepileptika wegen schwerwiegender Reaktion
      Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) warnt davor, dass Antiepileptika mit den Wirkstoffen Levetiracetam und Clobazam eine seltene, aber schwerwiegende Reaktion hervorrufen können, die lebensbedrohlich sein kann,
      Mehr
    • Schwerpunkt-Arztpraxen Epileptologie
      In Deutschland gibt es derzeit 64 zertifizierte epileptologische Schwerpunktpraxen. Die Stiftung Michael bietet auf ihrer Website für Epilepsiepatienten, Angehörige, Interessierte und niedergelassenen Ärzte eine bundesweite Suche nach
      Mehr
    • Zertifizierte Epilepsiezentren in Deutschland
      Die Stiftung Michael bietet auf ihrer Website für Epilepsiepatienten, Angehörige, Interessierte und niedergelassene Ärzte eine bundesweite Suche nach zertifizierten Epilepsiezentren in Deutschland an. In Deutschland gibt es derzeit
      Mehr
    • Start für SUDEP-Präventionsprogramm für Kinder
      In Deutschland sterben jährlich ca. 700 Menschen am plötzlichen Epilepsietod SUDEP. Die Ursachen für den anfallsbedingten Herz-Kreislauf-Stillstand sind bisher noch nicht ausreichend erforscht. Aber ein erheblicher Teil könnte bei adäquater Risikovorsorge potenziell vermieden werden.
      Mehr
    • Epilepsie: Notfalltherapie auch bei Kleinkindern
      Akute Krampfanfälle, insbesondere, wenn sie lange anhalten, sind bei Kindern und Jugendlichen mit einem drastisch erhöhten Gesundheitsrisiko assoziiert. Eine mögliche Therapieoption bei diesen gefährlichen Anfällen ist die rektale Verabreichung von Diazepam. Diese in der Regel effektive Behandlung
      Mehr
    • Tübinger Hirnforscher untersuchen Krankheitsmechanismus des Dravet-Syndroms
      Das Dravet-Syndrom ist eine seltene Erkrankung mit 15.000 Erkrankten in Deutschland. Bei dieser genetisch bedingten Form der frühkindlichen Epilepsie leiden die kleinen Patienten bereits im ersten Lebensjahr an schweren epileptischen Anfällen, die Entwicklungsstörungen auslösen. Die Mehrzahl
      Mehr
    • Rare Disease Day 2022 der Tag der Seltenen Erkrankungen
      Am Montag, dem 28. Februar 2022 war wieder der Rare Disease Day 2022, der Tag der Seltenen Erkrankungen. Der Rare Disease Day 2022 stand unter dem Motto "Seltene Erkrankungen (be-)greifen". In Deutschland leben rund 4 Millionen Kinder und Erwachsene mit einer der etwa 8.000 Seltenen Erkrankungen.
      Mehr
    • Neues Medikament zur Behandlung des Dravet-Syndroms in Deutschland verfügbar
      Das Dravet-Syndrom ist eine seltene schwere Form von Epilepsie, die im frühen Kindesalter beginnt. Für Patienten mit dem Dravet-Syndrom steht seit 1. Februar 2021 ein neues Medikament in Deutschland zur Behandlung zur Verfügung. Die Zulassung durch die Europäische Kommission erfolgte im Dezember 202...
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 24.04.2024 - 12:50): http://www.epiaktuell.de/Epilepsie-bei-Kindern/Hohe-Rate-an-Pharmakoresistenz-bei-Kleinkindern-mit-Epilepsi.htm
Copyright © 2014 | http://www.epiaktuell.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239