Chronische Erkrankungen, wie Epilepsie, in der Kinder- und Jugendzeit können sich womöglich negativ auf die soziale Entwicklung auswirken. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die Forscher des Department of Neurology, University of Colorado Anschutz School of Medicine, Aurora, Colorado, USA, durchgeführt haben. Demnach hatten Kinder und Jugendliche, die an einer schwer kontrollierbaren Epilepsie litten, häufiger soziale Probleme. So kam es öfter zu Fehlzeiten in der Schule oder im Beruf und sie waren öfters arbeitslos und konnten nicht unabhängig leben. Die an Epilepsie erkrankten Kinder und Jugendliche, die über einen Zeitraum von mehr als 5 Jahren anfallsfrei waren, zeigten im Vergleich zu gesunden Geschwistern kaum Unterschiede in der sozialen und beruflichen Entwicklung. An der Studie nahmen 361 junge Epilepsie-Patienten, von denen 271 an einer neurologischen Grunderkrankung, Intelligenzminderung oder strukturellen Hirnläsion litten, und 173 gesunde Geschwister teil. Zudem konnten die Wissenschaftler auf die Daten der Connecticut Study of Epilepsy, einer über 15 Jahre gehenden Follow-Up-Studie, zugreifen. Die Ergebnisse zeigten, dass eine längere Anfallsfreiheit für die soziale und berufliche Entwicklung junger Epilepsie-Patienten von großer Bedeutung ist, so die Forscher. Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Epilepsia veröffentlicht.
(bd)
Abstract aus Epilepsia,10.111/epi.13726, March 2017Zurück zur Startseite