Neue Methode zum Auffinden Epilepsie-verursachender Hirnareale
Epilepsie-Patienten, deren Erkrankung medikamentös nicht zu behandeln ist, können häufig von einem epilepsiechirurgischen Eingriff profitieren. Hierbei ist es besonders wichtig, vorab festzustellen, welches Hirnareal für das Anfallsgeschehen verantwortlich ist. Je genauer die Eingrenzung durchgeführt werden kann, desto größer ist auch die Chance auf einen Erfolg der Operation. Französische Wissenschaftler des Krankenhauses Frédéric Joliot in Orsay und der Abteilung für Neurochirurgie des Sainte-Anne Krankenhauses in Paris haben vor Kurzem eine neue Untersuchungsmethode entwickelt, mit der die Hirnbereiche, die für eine Epilepsie verantwortlich sind, besser und genauer bestimmt werden können. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus der so genannten Echoenzephalographie, einer Ultraschalluntersuchung des Gehirns, und der Positronen-Emissions-Tomographie (PET), einem bildgebenden Untersuchungsverfahren, das mit Hilfe radioaktiv markierter Substanzen (z. B. Traubenzucker) Stoffwechselvorgänge im Körper - hier im Gehirn - sichtbar macht. Die Experten aus Frankreich haben die neue Diagnosemethode mittlerweile schon bei mehreren Epilepsie-Patienten, u. a. Kinder und Jugendliche, vor einer geplanten Hirnoperation eingesetzt. "In 90% der Fälle führte die Operation zur Heilung", so Vertreter der wissenschaftlichen Abteilung der französischen Botschaft in Deutschland. Originalarbeit: FDG-PET improves surgical outcome in negative MRI Taylor-type focal cortical dysplasias Neurology, December 14, 2010; 75 (24) (https://n.neurology.org/content/75/24/2168)
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 13:37): http://www.epiaktuell.de/Bildgebende-Verfahren/Neue-Methode-zum-Auffinden-Epilepsie-verursachender-Hirnarea.htm
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