Wird bei Menschen, die das erste Mal einen epileptischen Anfall erleiden, sofort mit einer medikamentösen Therapie begonnen, so erhöht dies möglicherweise die Chance der Patienten für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr. Einem Beitrag im Deutschen Ärzteblatt zufolge hat dies eine Studie der University of Liverpool, USA, vor Kurzem zeigen können. Die amerikanischen Wissenschaftler hatten untersucht, ob es besser ist, nach einem ersten einzigen Anfall noch mit einer Therapie abzuwarten oder sofort mit dieser zu beginnen. Teilnehmer der Studie waren 637 erwachsene Personen, die ohne erkennbaren Grund einen ersten epileptischen Anfall erlitten hatten. Es zeigte sich, dass diejenigen Patienten, die sofort behandelt wurden, im darauffolgenden Jahr deutlich seltener einen zweiten Anfall erlitten als diejenigen, bei denen mit einem Beginn der Therapie noch gewartet wurde. Auch wenn aus der Untersuchung keine grundsätzlichen Empfehlungen abgeleitet werden können, so deuten die Studienergebnisse jedoch daraufhin, dass im Zweifelsfall eine sofortige antiepileptische Therapie die Kraftfahreignung eventuell sichern könnte. Denn in den Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung gehen die Experten mittlerweile davon aus, dass nach einem einmaligen Anfall spätestens 6 Monaten Anfallsfreiheit von einer Kraftfahreignung auszugehen ist. Allerdings darf es dabei keine Hinweise auf eine zugrunde liegende Hirnschädigung oder auf eine beginnende Epilepsie geben.
(drs)
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