Komplexe (ausgestaltete) Absencen

Manchmal werden die Augen nach oben gewandt, der Kopf nach rückwärts geneigt ("Hans guck in die Luft").

Rhythmische Zuckungen der Arme oder eines Gesichtsbereichs sind ebenfalls möglich. Sie verlaufen oft so diskret, dass sie nur bei genauer Beobachtung erkannt werden (myoklonische Absence).

Bei länger andauernden Absencen (mehr als 10 Sek.) können Kauen, Lecken, Schmatzen, nestelnde Bewegungen mit Fingern und Händen sowie selten komplexere Handlungsabläufe vorkommen. Willkürhandlungen können automatisch fortgesetzt werden (Laufen, Radfahren, Schwimmen, etc.).

Eine Abgrenzung zu den komplex-fokalen Anfällen ist dann oft schwierig. Wegen der unterschiedlichen Vorgehensweise ist eine klare Zuordnung jedoch notwendig. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass die Absence stets ohne Aura (=Vorgefühl) auftritt und eine größere Anfallsfrequenz zeigt. Außerdem ist die Absence kürzer als ein psychomotorischer Anfall.

Eine EEG-Untersuchung ermöglicht in den meisten Fällen eine klare Unterscheidung.

Pupillenverengung oder -erweiterung, Kopfrötung oder Blässe, bisweilen auch Einnässen, kennzeichnen die vegetativen Absencen.

Für die Dauer der Absence besteht eine Amnesie, d.h. die Patienten haben an-schließend keine Erinnerung daran. Absencen treten oft gehäuft auf - bis zu 100 Anfälle täglich. Davon muss der Absence- Status unterschieden werden, bei dem zwischen den Anfällen das Bewusstsein nicht wiedererlangt wird.