Astrozyten schützen Gehirn vor epileptischen Anfällen
Das Stützgewebe des Nervensystems wird von den so genannten Gliazellen gebildet. Die häufigsten Gliazellen im zentralen Nervensystem (ZNS) sind die Astrozyten, auch Spinnenzellen genannt. Neben ihrer Stützfunktion sind die Astrozyten z. B. auch an der Blut-Hirn-Schranke, am Nährstoffaustausch zwischen den Nervenzellen und dem Blut sowie am äußeren Aufbau der Synapsen beteiligt. Lange Zeit glaubte man aber auch, dass Gliazellen an den schädlichen Folgen der Epilepsie beteiligt sind. Wissenschaftler des Bernstein Centers und des Anatomischen Instituts der Universität Freiburg konnten diese These nun jedoch widerlegen. In tierexperimentellen Untersuchungen mit Mäusen fanden Prof. Dr. Carola Haas, Dr. Matthias Kirsch und Kollegen heraus, dass Astrozyten dazu beitragen, Langzeitschäden durch epileptische Anfälle zu verringern. Die Forscher spritzten den Versuchstieren vor einem Anfall ein bestimmtes Eiweiß und regten damit die Astrozyten an. Es zeigte sich, dass mit dieser Methode nach dem Anfall weniger Zellen abstarben und auch sonst im Gehirn weniger Epilepsie-typische Veränderungen auftraten. Allerdings mussten die Astrozyten schon vor dem Anall angeregt gewesen sein. "Eine rechtzeitige Aktivierung der Astrozyten könnte einen wirksamen Schutz gegen Langzeitschäden bei Epilepsie darstellen", so die Freiburger Experten.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.04.2024 - 23:33): http://www.epiaktuell.de/Forschung/Astrozyten-schuetzen-Gehirn-vor-epileptischen-Anfaellen.htm
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